Rahmenprogramm

Impro im Film

Erstmals zeigen wir bei der Impro Filme, in deren Entstehungsprozess das Mittel der Improvisation eine entscheidende Rolle gespielt hat. Bei der Auswahl haben wir uns auf deutsche Filme der jüngeren Vergangenheit konzentriert. Besonders hinweisen dürfen wir nicht nur auf die UA der Theatersport-WM-Doku »Lost in the moment« am 27.3. um 18 Uhr, sondern auch auf »Wir werden uns wiedersehen«, in dem Gorilla-Tom die Hauptrolle spielt und auf unsere very special guests »Bright Blue Gorilla«, die extra für unser Festival einen Film gedreht haben und auch ein Konzert geben!

Alle Filme laufen im Moviemento in Kreuzberg, jeweils um 20 Uhr, der Film wird in der Regel am nächsten Tag um 18 Uhr wiederholt. Nach der 20 Uhr-Vorstellung gibt es jeweils ein Gespräch mit einem/einer am Projekt Beteiligten.


Tickets Do, 27.3. um 18 Uhr, anschließendes Publikumsgespräch mit Stefan Hillebrand
Tickets Mi, 2.4. um 20 Uhr (Wiederholung)

Lost in the moment

D 2008, 65 min, R: Stefan Hillebrand.

Anlässlich der Fußball-WM 2006 versammelten sich 16 Theatersport- Nationalteams, um den ersten Weltmeister in diesem jungen Theatergenre auszuspielen. Stefan Hillebrand begleitete dieses Ereignis und es entstand ein ein drucksvolles Bild eines bislang einmaligen Treffens internationaler Impro-Ensembles. Ein Blick nicht nur auf die Bühnen der WM und hinter die Kulissen, sondern auch eine Reflexion über die Bedeutung, die Grenzen, die Zukunft der Improvisation als Lebens- und Bühnenform.

Tickets Do, 27.3. um 20 Uhr, anschließendes Publikumsgespräch mit Matthias Schellenberg (Kamera)
Tickets Fr, 28.3. um 18 Uhr (Wiederholung)

Das weiße Rauschen

D 2002, 106 min, R: Hans Weingartner, mit Daniel Brühl u.a.

Lukas zieht in die Großstadt. Er hat das sichere Gefühl: Jetzt fängt das Leben an. Doch nach einem Drogentrip beginnt er plötzlich Stimmen zu hören. Paranoide Schizophrenie, lautet die Diagnose. Nun beginnt für Lukas der Kampf gegen das Chaos in seinem Kopf. Auf die Ästhetik des Films haben die DOGMA-Filme ebenso abgefärbt wie Weingartners Vorbild John Cassavetes: Die meisten Szenen wurden gleichzeitig mit drei digitalen Handkameras gedreht, ohne zusätzliches Licht, ohne Musik aus dem Off, an öffentlichen Plätzen und in einer ganz normalen Wohnung, in der das Team während der Dreharbeiten auch lebte und Teile des Films aus der eigenen Lebenssituation heraus improvisierte. Der Film wirkt nicht zuletzt wegen der unglaublichen Präsenz des Hauptdarstellers Daniel Brühl.

Tickets Fr, 28.3. um 20 Uhr, anschließendes Publikumsgespräch mit Michael Hammon (Kamera)
Tickets Tickets Sa, 29.3. um 18 Uhr (Wiederholung)

Halbe Treppe

D 2002, 111 min, R: Andreas Dresen,
mit: Axel Prahl, Thorsten Merten, Steffi Kühnert, Gabriela Maria Schmeide

Zwei Paare auf halber Treppe ihres Lebens, dort, wo ein wenig verweilt wird, nachdem sich das Leben seine Routinen gesucht hat. Da angekommen, gelingt es nicht allen, sich wieder aufzuraffen und weitere Stufen des Weges zu erklimmen. Nur mit der Geschichte im Kopf reiste Andreas Dresen mit seinem kleinen Team nach Frankfurt/O. und erarbeitete gemeinsam mit den Schauspielern den Film. Beim Dreh gab Dresen oft Situationen vor und ließ dann etwas Unerwartetes einfließen, wie eine Person, die ohne Absprache den Raum betritt und auf die die Schauspieler reagieren müssen. Das Ergebnis ist ein unglaublich lebensnaher, warmherziger Film.

Tickets Sa, 29.3. um 20 Uhr, anschließendes Publikumsgespräch mit Stefan Hillebrand und Tom Jahn
Tickets So, 30.3.um 18 Uhr (Wiederholung)

Wir werden uns wiedersehen

D 2006, 90 min, R: Stefan Hillebrand/Oliver Paulus,
mit Isolde Fischer, Tom Jahn, Pola Kinski u.a.

Amüsanter kann Einsamkeit nicht sein... Eine skurrile Tragikomödie über Sehnsucht und Liebe, bzw. über die herrlich schrägen Seiten des vermeintlich tristen Alltags... Die Hauptrollen in diesem Film spielen zwei der erfahrensten deutschen Impro-Schauspieler: Isolde Fischer (Drama light/ Heidelberg) und Tom Jahn (Die Gorillas); einer der beiden Regisseure, Stefan Hillebrand, ist ebenfalls langjähriges Drama light-Mitglied. Das Setting stand zu Drehbeginn, auch die Rahmenhandlung, die Dialoge indes wurden komplett improvisiert.

Tickets So, 30.3. um 20 Uhr, anschließendes Publikumsgespräch mit Stefan Hillebrand und Isolde Fischer
Tickets Mo, 31.3. um 18 Uhr (Wiederholung)

Wenn der Richtige kommt

D 2004, R: Stefan Hillebrand/Oliver Paulus,
mit Isolde Fischer, Can Sengül u.a.

Paula liebt Mustafa, aber er ist weg; er ist in Adana. Und sie hat keine Adresse, keine Telefonnummer, ... sie ist verrückt, aber sie glaubt, dass sie ihn finden kann! Zwei Jahre vor »Wir werden uns wiedersehen« startete das Team um Stefan Hillebrand noch nackter, denn es existierten zu Drehbeginn nur die Biographien der beiden Hauptdarsteller. Alles andere, Drehbuch und Dialoge, wurden improvisiert, und es gab eine eiserne Regel: jede Szene wird nur einmal gedreht. Ein kolossales Wagnis, das mit zahlreichen internationalen Auszeichnungen belohnt wurde.

Tickets Mo, 31.3. um 20 Uhr, anschließendes Publikumsgespräch mit einem Projektbeteiligten (angefragt)
Tickets Di, 1.4. um 18 Uhr (Wiederholung)

Keine Lieder über Liebe

D 2005, 98 min, R: Lars Kraume,
mit Heike Makatsch, Jürgen Vogel, Florian Lukas u.a.

Regisseur Lars Kraume hat drei der interessantesten deutschen Schauspieler – Heike Makatsch, Jürgen Vogel und Florian Lukas – auf eine Reise durch die norddeutsche Provinz geschickt. Drei Wochen lang waren sie mit der Hansen Band auf Tour, die eigens für den Film gegründet wurde und nun – mit Sänger Jürgen Vogel – real existiert. Die Ausgangssituation war vorgegeben – eine Frau steht zwischen zwei Brüdern – der Fortgang der Handlung entwickelte sich improvisatorisch beim Drehen. Entstanden ist ein authentischer Liebesfilm mit großartiger Musik – und alles, wirklich alles live gespielt.

Tickets Di, 1.4. um 20 Uhr, anschließendes Publikumsgespräch mit Fritz Roth (Rolle: Gerd)
Tickets Mi, 2.4. um 18 Uhr (Wiederholung)

Muxmäuschenstill

D 2004, 89 min, R: Marcus Mittermeier, mit Jan Henrik Stahlberg u.a.

Mux hat eine Mission: Der selbst ernannte Weltverbesserer will seinen Mitmenschen wieder Ideale und Verantwortungsbewusstsein beibringen – und bläst zum Kampf gegen Fehltritte aller Art: Mit makellos gebügeltem Hemd verfolgt der Saubermann Schwarzfahrer und Schwimmbad-Pinkler, Falschparker und Graffiti-Sprayer. Doch auf seinem Kreuzzug gegen Unrecht und Gleichgültigkeit wird der Westerntaschen-Sheriff bald selbst zum Gesetzesbrecher... Gedreht mit zwei Mini-DV-Kameras an 25 Tagen in und um Berlin, ohne Drehgenehmigungen, aber mit: viel Improvisation.

Tickets So, 30.3. um 12 Uhr im Moviemento

Matinée mit Frühstück:

Bright Blue Gorilla

Ein Gesamtkunstwerk aus L.A., das bei unserem Festival Station macht. Nicht nur wegen des Namens fühlen wir uns ihnen verbunden, auch im Leben des Duos Robyn Rosenkrantz & Michael Glover spielt Improvisation eine entscheidende Rolle. Sie werden ein blumiges (Mittags-)Konzert geben (Musik ist garantiert am Lagerfeuer entstanden) und danach ihren neuesten Film präsentieren.
Wer mehr wissen will, gehe auf www.brightbluegorilla.com