Die Markthalle

Dass die Markthalle 9 in der Eisenbahnstraße, erbaut im Jahre 1892, eine unglaublich wechselvolle Geschichte hinter sich hat, versteht sich von selbst – bildet eine Markthalle als Ort des öffentlichen Lebens, des Handels, der Kommunikation per se doch einen Brennpunkt des Zeitgeschehens. Die Markthalle 9 hat nicht nur zwei Weltkriege weitgehend unbeschadet überstanden, sondern spiegelte und spiegelt auch immer die Geschichte Kreuzbergs wider: vom Arbeiterbezirk vor und nach dem 2. Weltkrieg über die Hochburg von Linken und Autonomen in den 70er und 80er Jahren, ein Schattendasein nach dem Mauerfall in den 90ern bis hin zum hippen Trendbezirk mit Touristenströmen und explodierenden Mieten der heutigen Zeit.
Dem wollen wir auf ganz besondere Weise Rechnung tragen. In einer Mischung aus Theater und improvisiertem Geschehen soll das Leben dreier ganz verschiedener Zeiten für zwei Stunden lang in die Markthalle zurückgeholt werden. Wir wollen Euch auf eine Zeitreise zurück in die wechselvolle Vergangenheit dieses Ortes einladen.
So erlebt Ihr noch einmal das Kreuzberg des Märzes 1981, der ganz im Zeichen der Auseinandersetzung um die besetzten Häuser stand. Ihr werdet vielleicht Teil der Protestbewegung, beteiligt Euch am Einüben einer Sitzblockade und den typischen Streitigkeiten bis hin zu Eskalationen und Tumulten. Das Geschehen ist – wie in allen Zeitschienen – natürlich improvisiert; lediglich das Setting ist klar und die Charaktere der Akteure, nicht aber der Verlauf der Handlung.
Wir gehen zurück in das Berlin des Jahres 1948, als die in Besatzungszonen eingeteilte Stadt unmittelbar vor der Blockade stand, Rationalisierung von Lebensmitteln, blühender Schwarzmarkt, flirtende GIs, Swing und Rock'n'Roll, die Ankunft der ersten Rosinenbomber.
Wir werden eintauchen in den März 1926, als die „Goldenen Zwanziger“ in voller Blüte standen - eine Hoch-Zeit der Berliner Markthallen: Arbeiter-, Zunft- und Sportvereine wetteifern um die Gunst der Kreuzberger.
Das alles wird akustisch, improvisatorisch und atmosphärisch erlebbar; der gesamte Abend wird begleitet von einer Sound-Installation, die die einzelnen Jahre akustisch unterstützt sowie den Verlauf der Jahrzehnte verdeutlicht.
Eine optische, akustische, aber auch kulinarische, künstlerische und sinnliche Reise in die Vergangenheit Kreuzbergs, dargestellt vom gesamten Festival-Ensemble – Künstlerinnen und Künstler aus 12 Ländern!

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