Playback-Theater Berlin:
Anders sein

Sich nicht dazugehörig fühlen. Aufgrund von Hautfarbe, Religionszugehörigkeit, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Schichtzugehörigkeit ausgeschlossen werden oder sich aus anderen Gründen ausgeschlossen fühlen – haben Sie das schon erlebt? Und andererseits: Kennen Sie das auch - stolz zu sein auf das Andere, auf Ihre individuelle Besonderheit, Ihre einmalige Ausstrahlung? Und wer kennt das nicht: den Wunsch, anders zu sein, als man ist?

Playback Theater verbindet modernes Improvisationstheater mit alten Formen des Erzähltheaters, in dem Geschichten miteinander geteilt wurden. Wir bringen auf die Bühne, was Sie bewegt - Eindrücke und selbst erlebte Geschichten. Mit Witz, dem nötigen Ernst und immer mit Respekt.

Podiumsdiskussion:
Impro kann mehr

Podiumsgespräch über den Einsatz von Improtechniken jenseits von reiner Unterhaltung

Auf dem Podium:

Wolfgang Wendlandt	Deniz Döhler	Ariane Ehinger
Ellinor Schunack	Randy Dixon

Seit Jahren wendet Prof. Dr. Wolfgang Wendlandt Impro-Techniken in Ausbildung und Psychotherapie an, weil Impro Handlungsspielräume erweitert und neue Einstellungen vermittelt. Nachdem er selbst an Krebs erkrankt war, gründete er "Die Tumoristen“, ein Improvisationstheater krebsbetroffener Menschen, das mit seinem Spiel einen Beitrag zur Krankheitsbewältigung leistet, die Selbstheilungskräfte der Betroffenen aktiviert und der Tabuisierung des Themas Krebs in der Gesellschaft entgegenwirkt.

Deniz Döhler und seine Frau Christiane, beide Improspieler, haben ein autistisches Kind. Über die intensive Suche nach möglichen Wegen zur Förderung der Kommunikation mit dem Kind fanden sie zu einer in Amerika entwickelten Technik, die mit Improteather sehr viel zu tun hat. Daraus und aus ihren vielen Erfahrungen auf diesem Weg, entwickelten sie das Eltern-Kind-Jahrestraining  AuJA- Autismus akzeptieren und Handeln und gründeten das gemeinnützige Unternehmen AuJA Spielräume.

Playback Theater Berlin gibt es seit 15 Jahren. Das Publikum wird eingeladen, selbst Erlebtes zu erzählen - von kurzen Ereignissen über Träume bis hin zu Geschichten aus der Vergangenheit. Die geschilderten Erlebnisse werden in berührenden Szenen auf die Bühne gebracht. Diese Szenen und Bilder leben von der Vielfalt körper-sprachlichen Ausdrucks und musikalischer Improvisation. Das Besondere an dieser Theaterform ist die Verbindung von Kunst, heilender und sozialer Kraft. Ariane Ehinger, künstlerische Leiterin, wird darüber berichten.

Ellinor Schunack, Logopädin, improvisiert mit Stotternden. „Wie soll das gehen? Stottern behindert doch beim Sprechen! Ist der Stress dann nicht doppelt so hoch?“ So könnte man im ersten Moment denken. Der Spielfluss bewirkt Entspannung, Vertrauen in das eigene Tun. Improvisation erweitert alles. Zutrauen, Spontaneität, Dialogfähigkeit, Gemeinschaftsgefühl.

Geschichten haben die Kraft, zu heilen. Ob es Dir bewusst ist oder nicht: wie Du über Deine Gesundheit sprichst, beeinflusst Dein Wohlbefinden. Der Mythologie-Experte und Impro-Stammgast Randy Dixon (unexpected productions/Seattle) arbeitet gemeinsam mit Ärzten an der neu entstehenden Methode der "Narrativen Medizin". Heute spricht er darüber, wie persönliche Mythologie das Leben verändern kann.

Die Diskussionsleitung hat Barbara Klehr (Die Gorillas).

Die Tumoristen:
Sag JA zur Hoffnung – spiel dich aus der Krise!

Die Tumoristen sind das erste Impro-Ensemble krebsbetroffener Menschen, die seit drei Jahren Playbacktheater spielen. Sie bieten Krisen und Krankheiten die Stirn – spielend bewältigen sie ihre Krankheit. Sie sagen JA zum Leben, JA zum Augenblick. Und bringen die Geschichten des Publikums voller Witz und Tiefe auf die Bühne. Spannend und einmalig.